Feuchttücher selber machen – einfaches Rezept - Kotenkram

Feuchttücher selber machen – einfaches Rezept

Feuchttücher sind super praktisch: sie säubern Babypopos, verschmierte Schnuten, klebrige Finger, voll gekleckerte Möbel und sind überall mit dabei. Doch Feuchttücher produzieren viel Müll, sind schlecht für die Umwelt und manche Produkte enthalten sogar giftige Inhaltsstoffe.

Wusstest du, dass man Feuchttücher ganz einfach selber machen kann? Gut für den Geldbeutel, die Umwelt und zarte Babyhaut. Hier findest du ein paar Fakten zu den herkömmlichen Feuchttüchern und eine easypeasy Anleitung zum feuchte Tücher selber machen. Es ist ein ganz einfaches Rezept, dass man ganz leicht nachmachen kann. Du kannst es auch als PDF runterladen und ausdrucken: Rezept selbstgemachte Feuchttücher. Außerdem erfährst du welche Tücher für selbstgemachte Feuchttücher du am besten verwenden kannst und vieles mehr.

Baby-Feuchttücher: schlecht für Haut und Umwelt

Egal ob zuhause oder unterwegs. Feuchttücher für Babys sind ungemein praktisch. Bei Bedarf einfach ein Tuch aus der Packung zupfen, Po, Mund, Finger, Tisch oder Hochstuhl abwischen, dass Tuch einfach und bequem im Müll entsorgen. Fertig. 

Doch welche Inhaltsstoffe verbergen sich in den Tüchern und sind diese eigentlich schädlich? Was ist mit der Müllproblematik, denn Feuchttücher sind alles andere als nachhaltig. 

Gefährlicher Konservierungsstoff in Feuchttüchern

Die Zeitschrift Ökotest hat erneut etwas beunruhigendes in einer Untersuchung belegt: Feuchttücher sind grundsätzlich mit einer Flüssigkeit getränkt, die zwar sanft reinigend wirkt und oft mit rückfettenden Stoffen versetzt ist, aber Konservierungsstoffe enthält. Die sind notwendig, um beim Öffnen und Schließen der Packung Keime herauszuhalten. Würde man sie weglassen, wären Schimmel und Austrocknung die Konsequenz. Zwar dürfen Baby-Feuchttücher nur die ausdrücklich in der Kosmetikverordnung zugelassenen Konservierungsstoffe enthalten, aber genau da tut sich eine Lücke auf. In der Kosmetikverordnung der EU wurde der Stoff Polyaminopropyl Biguanide (PHMB) 2015 verboten, da er vom SCCS (Scientific Committee on Consumer Safety), dem wissenschaftlichen Beratergremium der EU, wegen einer möglichen toxischen Wirkung bewertet wurde. Absurd: Als Konservierungsstoff ist PHMB in geringerer Konzentration noch erlaubt – und er steckt tatsächlich in einigen Feuchttüchern für Babys! ÖKO-Test hat insgesamt 43 Produkte getestet. Immerhin mehr als die Hälfte schnitt mit "Sehr gut" oder "Gut" ab. Fünfmal vergaben die Tester die Note "Mangelhaft", viermal "Ungenügend". In acht der getesteten Produkte steckte Polyaminopropyl Biguanide (PHMB). 

Feuchttücher sind schlecht für die Umwelt

Die meisten Feuchttücher bestehen aus reißfestem Vlies. Dabei handelt es sich oft um Textilfasern, die mit Kunststofffasern versetzt sind, um sie stabiler zu machen. Diese Tücher sind allerdings nicht biologisch abbaubar – heißt, sie zersetzen sich nicht einfach im Wasser. Werden die Tücher über die Toilette entsorgt, sind verstopfte Kläranlagen die Folge. Außerdem enthalten manche Feuchttücher Mikroplastik, formaldehydhaltige Konservierungsstoffe und viele weitere chemische Zusätze, welche die Entsorgung oder das Recycling erschweren.

Waschlappen und Wasser für Babys Popo

Schon im Säuglingspflege-Kurs, den ich meiner ersten Schwangerschaft  besuchte, empfahl die Hebamme auf Feuchttücher zu verzichten, da in den ersten Lebensmonaten die Haut von Neugeborenen besonders dünn und empfindlich ist. Meine Hebamme zur Wochenbett Versorgung empfahl mir ebenfalls den Babypo nur mit Waschlappen, Wasser und ggf. etwas Mandelöl zu säubern. Seit der Geburt meines ersten Kindes reinige ich den Windelbereich immer nur mit weichen Waschlappen, lauwarmem Wasser und etwas Mandelöl bei Bedarf. 

Feuchttücher selber machen

Wenn wir unterwegs waren, konnte ich natürlich nicht meine Schüssel mit Wasser mitnehmen. Also recherchierte ich und entdecke, dass man Feuchttücher auch ganz einfach selber machen kann. Welche Tücher für selbstgemachte Feuchttücher am besten geeignet sind und was ich sonst für Materialien benötige. Das meiste hatte ich tatsächlich bereits zuhause. Ich erkannte, dass feuchte Tücher selber machen eigentlich ganz einfach ist.

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Welche Tücher für selbstgemachte Feuchttücher?

Als erstes stellt sich die Frage welche Tücher für selbstgemachte Feuchtetücher am besten geeignet sind. Im Prinzip kann man fast alle weichen, saugfähigen Stoffe, am besten aus Baumwolle oder auch Bambus verwenden. Ich liebe die Bio-Baumwollfrottee Waschlappen von der Windelmanufaktur. Die Tücher sind super flauschig und angenehm auf der Haut. Die Flanellwaschlappen von avo + cado sind auch toll, aber etwas dünner, hier braucht man weniger Flüssigkeit. Ich bevorzuge Bio Stoffe, denn die sind nachweislich umweltfreundlich, fair und wurden zusätzlich auf eine menschengerechte Art produziert. Man kann einen Bio Stoff am besten anhand von bestimmten Zertifikaten wie zum Beispiel „GOTS“ (Global Organic Textile Standard), „kbA“ (kontrolliert biologischer Anbau), „kbT“ (kontrolliert biologische Tierhaltung) oder „Öko-Tex Standard 100“ erkennen.

Eine günstige Alternative sind die KARMA Waschlappen von Ikea. Du kannst aber auch ganz einfach ein altes Handtuch passend zurecht schneiden und ggf. die Kanten versäumen. 

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Welches Öl für selbstgemachte Feuchttücher?

Am besten eignen sich Kokosöl, CalendulaölMandelöl oder Olivenöl. Olivenöl spendet Feuchtigkeit und du hast es bestimmt in deiner Küche stehen. Kokosöl wirkt antibakteriell. Für die Feuchttücher sollte das Öl deiner Wahl allerdings Bio-Qualität haben. Du kannst natürlich auch verschiedene Öle mischen. 

Einfaches Rezept für selbstgemachte Feuchttücher

Hier habe ich nun mein langjährig erprobtes und einfaches Rezept zur Herstellung von selbst gemachten Feuchttüchern für dich: 

Grundrezept  

  • 200 ml abgekochtes Wasser (es sollte noch warm sein)
  • 1 TL Öl 
  • Baumwolltücher

Wieviel Flüssigkeit du benötigst, hängt natürlich davon ab welches Material deine Tücher haben und wieviele Feuchttücher du herstellen möchtest. Wenn du magst möchtet, kannst auch weniger oder mehr Öl verwenden. 

Zubehör

  • Clickbox oder Tasche zur Aufbewahrung der frischen Feuchttücher
  • Optional: Wetbag zur Aufbewahrung der benutzen Feuchttücher unterwegs
  • Optional: Wäschenetz

Eine Clickbox ist eine stabile Box aus Plastik in der die frischen Feuchttücher aufbewahrt werden können. Die Box hat oben eine Art Spender, durch diese Öffnung könne die Feuchttücher auch einhändig entnehmen. Es gibt die Clickboxen in verschiedenen Größen und Designs. Alternativ gibt es beispielsweise bei Etsy handgefertigte Taschen aus Wachstuch zur Aufbewahrung. Du kannst natürlich auch einfach eine Tupperdose, ein Schraubglas oder einen Zipperbeutel nehmen. 

Auf den Fotos seht ihr die 'Skip Hop Feuchttücher Box'. Leider ist genau diese Box eigentlich immer ausverkauft. Schaut doch mal bei Kleinanzeigen. Da werdet ihr bestimmt fündig und tut auch noch etwas für die Umwelt :-)

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Anleitung zur Herstellung der Feuchttücher 

Zur Herstellung deiner selbst gemachten Feuchttücher brauchst du lediglich die Zutaten deiner Wahl vorsichtig miteinander vermischen. Falls du Kokosöl verwenden möchtest, muss es natürlich vorher erwärmt werden, da es sonst zu fest ist. 

 
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Falte die trockenen Baumwolltücher so wie auf dem Bild, damit du sie später gut herausziehen kannst. Gieße nun die Hälfte der Wasser-Ölmischung in den unteren Teil der Box (oder Tupperdose) und lege den fertig gefalteten Stapel der Tücher wieder darüber. Sobald die Tücher sich vollgesogen haben kannst du das restliche Wasser über die Tücher gießen. Nun nur noch die Clipbox verschließen. Fertig! Die Feuchttücher sind 2 Tage haltbar. 

Die Tücher sind super weich und angenehm auf der Haut. Die selbst gemachten Feuchttücher eignen sich natürlich auch um damit den Mund, das Gesicht, oder die Hände zu reinigen

DIY Kotenkram Blof einfaches Rezept und Anleitung zur herstellung von selbstgemachten Feuchttüchern

Mama-Tipp

Für unterwegs habe ich einen kleinen Wetbag für die benutzen Tücher in meiner Windeltasche. Zuhause sammle ich die benutzen Tücher direkt in einem Wäschenetz, so kann ich alles direkt in die Wäsche geben. Die Tücher am besten bei 60 bis 90 Grad waschen und bei Bedarf etwas Sauerstoffbleiche hinzu fügen, damit wirklich alle Bakterien abgetötet werden. Ich nehme die Bleiche von Sodasan oder AlmaIn. 

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2 Kommentare

Das mit der Clickbox würde mich auch interessieren! LG

Adi

Hallo,
Ich finde deinen Beitrag super toll. Kannst du mir sagen, woher du deine tolle Clickbox hast?

Vielen Dank!
Liebe Grüße

Lea-Sophie

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