Hilfe, mein Baby schläft nicht! - Kotenkram

Hilfe, mein Baby schläft nicht!

Kaum ein Thema beschäftigt junge Eltern so sehr, wie der Schlaf ihres Säuglings. Kaum eine Frage hat mich bei meinem ersten Kind mehr genervt als "Und, schläft er schon durch?". Denn diese Frage impliziert ja quasi, dass das Neugeborene durchschlafen müsste. Da meins aber nicht durchschlief, hatte ich durch diese Frage das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht hätte, oder schlimmer noch mit meinem Kind etwas nicht stimmen würde. Mittlerweile habe ich 5 Kinder und weiß das es vollkommen normal ist, dass Babys und Kleinkinder oft wach werden und erstmal nicht durchschlafen

Baby Schlaf 

Die meisten Babys melden sich in der Nacht ungefähr alle 2 bis 3 Stunden, insbesondere wenn sie gestillt werden. Clusterfeeding (häufiges Trinken unterbrochen von kurze Schlafphasen über mehrere Stunden), kürze oder längere Schlafphasen, sehr lange Wachphasen in der Nacht – zwar unheimlich anstrengend aber vollkommen normal. Trotzdem fragen sich viele Eltern "Hilfe, warum schläft mein Baby nicht?".

Häufiges Aufwachen in der Nacht – ein Trick der Evolution?

Kurze Schlafphasen und häufiges Erwachen in der Nacht könnte ein Trick der Evolution sein: denn regelmäßiges Stillen verhindert den Eisprung und somit die Geburt ein Geschwisterchens. 

David Haig von der Harvard University schreibt in dem Fachjournal „Evolution, Medicine, and Public Health” das regelmäßiges Stillen insbesondere in der Nacht empfängnisverhütend wirke, so der Evolutionsbiologe. Das Neugeborene schütze sich mit seinen nächtlichen Forderungen daher effektiv vor Konkurrenz. Zudem bekomme es in vielen Fällen insgesamt mehr Nahrung als ein nur tagsüber gestilltes Baby. Die natürliche Selektion könnte aus diesem Grund in den vergangenen Jahrtausenden Neugeborene bevorzugt haben, die ihre Mütter nächtens regelmäßig weckten und Nahrung forderten, schreibt Haig. „Stillen hat viele Vorteile – ein guter Nachtschlaf gehört für viele Mütter allerdings nicht dazu.”

In früheren Zeiten – und in einigen Kulturen auch heute noch – sei die Überlebenschance von Kindern gesunken, je eher ein jüngeres Geschwisterchen auf die Welt kam. Vor allem in den ersten Jahren des Lebens sei es daher von großem Vorteil gewesen, die Geburt eines weiteren Kindes zu verzögern, schreibt Haig. Eine Untersuchung im ländlichen Senegal habe gezeigt, dass die Kindersterblichkeit im zweiten Lebensjahr mit einem jüngeren Geschwisterchen bei 16 Prozent lag – ohne weiteres Baby in der Familie dagegen bei nur 4 Prozent.

Häufiges aufwachen senkt das Risiko für den plötzlichen Kindstod

Einer stillenden Mutter, die über das ständige nächtliche Gewecktwerden auch mal wütend oder verärgert sei und sich dann dafür schäme, könne es helfen, sich der biologischen Grundlagen bewusst zu sein. Harvard-Forscherin Katie Hinde ergänzt in dem Artikel „Essential tensions in infant rearing“ des Journals „Evolution, Medicine, and Public Health“, dass bei den nächtlichen Unterbrechungen auch andere Faktoren bedeutsam sind. So gebe es Hinweise, dass sie das Risiko des Plötzlichen Kindstodes minderten. Auch McKenna nennt ein niedrigeres Kindstodrisiko als bedeutsamen Faktor. Von der Mutter berührt oder mit Worten beruhigt zu werden, löse beim aufgewachten Baby eine ganze Reihe physiologischer Veränderungen aus. Das Herz schlage schneller, der Sauerstoffgehalt im Blut nehme zu. Babys, die neben ihrer Mutter schlafen, wenden dieser fast die gesamte Nacht lang ihr Gesicht zu, wie McKenna schreibt.

Tipps für den Baby-Schlaf

Häufiges nächtliches Erwachen und kurze Schlafphasen sind vollkommen normal und machen evolutionsbedingt Sinn. Gesundheit und Wohlbefinden der Eltern spielten in diesem Fall evolutionär leider keine Rolle. Zusätzliche Faktoren wie Wachstums- bzw. Entwicklungsschübe, Krankheiten und Zähne nehmen zusätzlich Einfluß auf den Baby-Schlaf. Es gibt zwar einige Faktoren die den Schlaf des Babys zwar begünstigen, aber nicht grundsätzlich verändern. Zu wissen, dass es vollkommen normal ist das Babys eben nicht durchschlafen, hat mir persönlich geholfen die Situation zu akzeptieren und entspannter damit umzugehen.

Zusammenfassung der Tipps 

  • Akzeptanz: es ist vollkommen normal, dass Baby NICHT durchschlafen
  • Struktur: ein regelmäßiger Tagesablauf mit festen Strukturen
  • Einschlafrituale: möglichst unkompliziert und einfach, da sie alltagstauglich sein müssen.
  • Akzeptanz: es ist vollkommen normal, dass Baby NICHT durchschlafen.
  • Körperliche Nähe: Babys schlafen besser, wenn sie Körperkontakt mit den Eltern haben. 
  • Akzeptanz: es ist vollkommen normal, dass Baby NICHT durchschlafen
  • Gemeinsam stärker: wechselt euch ab, dann kann zumindest einer mal etwas länger schlafen. 
  • Akzeptanz ...

Quellen: Warum Babys nachts ständig aufwachen von Annett Stein im Jahr 2014

 

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