Die ersten 1–2 Wochen nach der Geburt hat dein Baby eigentlich ganz gut geschlafen und nicht übermäßig geschrien. Doch plötzlich, weint es deutlich mehr. Insbesondere in den Abendstunden wird das Weinen deines Kindes zur Belastung. Hier findest du nützliche Informationen und Erklärungen zu Koliken, Blähungen oder Bauchweh und zahlreiche Tipps gegen Bauchweh.
Schreibabys erkennen
Das Neugeborene weinen ist erstmal ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung. Schließlich ist es seine Art der Kommunikation. Wenn es Hunger bzw. Durst hat, es deine Nähe sucht oder es eine volle Windel hat 'ruft' es nach dir. Weint dein Kind vermehrt muss man auch nicht sofort von einem Schreibaby ausgehen.
"Man spricht von einem Schreibaby, wenn Unruhe oder Schreien über mehr als 3 Stunden pro Tag, an mehr als 3 Tagen pro Woche, über mehr als 3 Wochen auftritt." Quelle dgkj.de
Wenn du vermutest, dass dein Kind ein Schreibaby ist, solltest du dir unbedingt externen Rat holen. Sogenannte Schreiambulanzen können hier sehr gute Dienste leisten.
Hat das Baby Blähungen oder Koliken?
Schreit ein Neugeborenes muss es Bauchschmerzen bzw. Bauchkrämpfe also Koliken haben. Früher wurde fast schon pauschal angenommen das ein Baby Bauchkrämpfe, Blähungen, oder Schmerzen haben muss, sobald es lange anhaltend und viel schrie. Der Begriff der sogenannten Dreimonatskoliken war geboren. Der Mythos dieser Koliken die deinen Schatz angeblich über die ersten 3 Monate hinweg plagt, hält sich leider hartnäckig bis heute. Obwohl die Ursache für das Schreien nicht gänzlich erforscht ist, weiß man mittlerweile dass Schreien und Blähungen zwar zusammenhängen, bei Schreibabys die kolikartigen Bauchschmerzen aber erst auftreten, wenn über das Schreien zu viel Luft in den Bauch gelangt und dadurch das Baby Blähungen bekommt.
- Mythos Dreimonatskoliken: Schreien = Bauchschmerzen bzw. Kolik
- Heutuzutage: Schreien = Luft im Bauch = Bauchschmerzen
Ursachen
Zunächst einmal sollten andere Ursachen, wie Hunger bzw. Durst, das Bedürfnis nach Nähe oder Unwohlsein (durch Temperatur, schlecht sitzende Kleidung, zu viele und zu laute Umgebungsgeräusche usw.) ausgeschlossen werden.
Wie oft trinken Neugeborene?
Früher wurde ein Kind alle drei oder vier Stunden gefüttert. Die Theorien, die hinter diesem Ansatz stecken möchte ich hier gar nicht wiederholen. Auch mir wurde bei meinem ersten Kind von meiner Hebamme ein Fütter-Rhythmus von drei Stunden vorgegeben. Unerfahren und unwissend wie ich war, habe ich mich dem gefügt. Ihre Kompetenz in Frage zu stellen, kam mir nicht in den Sinn. Mittlerweile weiß ich, dass ein Neugeborenes rund um die Uhr Hunger haben kann und darf. Manchnal hat es eben nach 10m Minuten schon wieder Hunger. Es trinkt, schläft und trinkt wieder. Manchmal schläft es mehrere Stunden, manchmal nur 10 Minuten ... insbesondere in den Abendstunden ist stundenlanges sogenanntes Clusterfeeding ganz normal.
Bauchweh erkennen – die Signale
- Häufiges Schreien – andere Ursachen wie Hunger wurden ausgeschlossen
- Das Schreien tritt verstärkt ab ca. der dritten Lebenswoche auf – ab ca. der dritten Woche nimmt der Darm seine Arbeit richtig auf. Ist er noch zu dünn mit den notwendigen Bakterien für eine stabile Darmflora besiedelt, kämpfen Babys häufig mit Bauchschmerzen.
- Dein Säugling pupst viel oder stößt auf – trinkt dein Baby hastig kann es sich schnell verschlucken. Ein Bäucherchen zwischendurch oder nach dem Trinken hilft die Luft zu entfernen.
- Dein Baby zieht mit die Beine krampfartig zum Bauch und stößt sie nach unten weg – macht dein Baby diese Bewegung mit schmerzverzerrtem Gesicht, ist dies ein Zeichen für Bauchweh.
- Harter Bauch – wenn dein Baby Luft im Bauch hat und und diese durch Pupsen oder Aufstoßen nicht herauskommt, wird der Bauch schnell hart.
- Starkes Nähebedürfnis – Neugeborene haben zwar ein sehr starkes Nähebedürfnis, trotzdem kann man ein zufriedenes Baby auch mal ablegen. Gelingt dies gar nicht und das Baby beginnt sofort zu weinen, ist dies ein Zeichen für Bauchweh
Jedes Kind ist individuell und diese Liste nur eine Hilfestellung. Die Symptome für Bauchweh können natürlich variieren und unterschiedlich stark wahrgenommen werden. Hör auf dein Bauchgefühl. Niemand kennt dein Kind so gut wie du. Sprich im Zweifelsfall immer mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt.